Luftgüte in der Brigittenau
Die Luftgüte in Städten ist ein zunehmend wichtiges Thema für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, insbesondere in Wien, einer Stadt mit einer wachsenden Bevölkerung und einem hohen Verkehrsaufkommen. In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, was gemessen wird und warum, sowie welche Maßnahmen gegen Luftverschmutzung ergriffen werden können.
Luftverschmutzung in Städten kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen und Schlaganfällen. Um die Luftqualität in Städten zu überwachen, werden verschiedene Luftschadstoffe gemessen, darunter Stickstoffdioxid, Feinstaub oder Ozon.
In Wien wird die Luftqualität von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) überwacht, die ein Netzwerk von Messstationen betreibt, um die Schadstoffkonzentrationen in der Luft zu messen. Diese Messungen werden regelmäßig durchgeführt und die Ergebnisse werden auf der Website der MA 22 veröffentlicht.
Die gemessenen Schadstoffkonzentrationen hängen von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich des Verkehrsaufkommens, der Wetterbedingungen und der geografischen Lage der Stadt. Insbesondere in Wien ist der Verkehr ein wesentlicher Faktor für die Luftverschmutzung, da er zur Emission von Stickoxiden und Feinstaub beiträgt.
Da in der Brigittenau keine dauerhafte Messstation von der Stadt Wien betrieben wird, haben wir als Grüne Brigittenau selbst ein Jahr lang an drei Standorten (Wallensteinstraße 5, Dresdner Straße 51 und Donaueschingenstraße 32-34) die Stickstoffdioxidemissionen gemessen. Die Ergebnisse dieser Messungen sind alarmierend und zeigen, dass die Luftverschmutzung in der Brigittenau ein ernstes Problem darstellt. Besonders besorgniserregend ist, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihren neuesten Erkenntnissen von 2021 einen jährlichen Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter empfiehlt. Unsere Messungen haben deutlich gemacht, dass alle Werte in der Brigittenau über diesem empfohlenen Grenzwert liegen.
Um die Luftqualität zu verbessern, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Die Grünen Brigittenau setzen sich dafür ein, dass nachhaltige Verkehrsmittel wie Fahrräder und öffentlicher Nahverkehr noch mehr gefördert werden. So können wir das Verkehrsaufkommen reduzieren und damit auch die Schadstoffemissionen. Eine weitere Möglichkeit, die Luftqualität zu verbessern, besteht darin, Bäume zu pflanzen, da sie Schadstoffe filtern und auch für Klimaschutz und gegen Hitze im Sommer sorgen. Dies kann dazu beitragen, die Luftqualität und das allgemeine Wohlbefinden der Bewohner*innen der Brigittenau zu verbessern. Wir setzen uns für Maßnahmen ein, die zur Verbesserung der Luftqualität und Lebensqualität beitragen. Dazu gehört beispielsweise die Schaffung einer Begegnungszone in der Wallensteinstraße, die durch ausreichend Bäume und eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gekennzeichnet ist. Außerdem fordern wir Verkehrsberuhigungen durch Zufahrtsverbote für Kraftfahrzeuge zum Hannovermarkt (mit Ausnahme von Lieferverkehr und Anwohner*innen) und die Pflanzung von Bäumen.
Auch die Raumheizung ist ein wichtiger Faktor für die Luftverschmutzung in der Brigittenau. Hier setzen wir uns für den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme ein, um die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Gleichzeitig sollten auch PKWs stärker in den Fokus rücken: wir brauchen mehr Elektromobilität und Umweltzonen1, um die Schadstoffemissionen zu senken.
Und nicht zuletzt sollten auch Industrie und Baustellen in der Brigittenau stärker in die Pflicht genommen werden, ihre Schadstoffemissionen zu reduzieren. Hier sollten Filteranlagen und andere Maßnahmen eingesetzt werden, um die Luftqualität zu verbessern.
Insgesamt ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Luftverschmutzung in der Brigittenau und in Wien insgesamt zu reduzieren. Die Grünen Brigittenau setzen sich für eine gesündere und nachhaltigere Umwelt ein, in der wir alle gut und gesund leben können.
Antrag Luftgüte Maßnahmen 2023_05_17
1 Umweltzonen sind Gebiete in Städten, in denen nur Fahrzeuge mit einer bestimmten Emissionsklasse fahren dürfen.