Lärm, Hitze und Schlechte Luft in der Brigittenau? Nein Danke!
Am Handelskai wachsen neue Wohnbauten in die Höhe. Am Nordwestbahnhof entsteht ein neues Wohnviertel. Wohnen an der Donau, Leben im Grünen – so bewirbt die Stadt ihre Projekte. Aber tut sie auch etwas dafür? Wir wollen mehr für die Brigittenau als schöne Prospekttexte. Die Tatsache ist: Der Bezirk leidet an Hitze, an Lärm und an schlechter Luft.
Luftqualität – Wir schauen genau hin
Wir haben im Jahr 2022 die NO2-Belastung (Stickstoffdioxid) in der Wallensteinstraße, Dresdner Straße und Donaueschingenstraße gemessen und festgestellt, dass die gemessenen Werte im Vergleich zum Rest der Stadt Wien signifikant erhöht sind.
NO2 kann u.a. kurzfristig die Atemwege reizen und langfristig zu chronischen Atemwegserkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Hauptquelle von NO2 ist der Autoverkehr, insbesondere Diesel-Kraftfahrzeuge.
Wir fordern rasche Maßnahmen im Bezirk um die Luftqualität zu verbessern:
- Tempo 30 ausbauen
- Mehr Gehsteig, weniger Straße
- Begrünung in der Altbrigittenau
- Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel
Lärm macht krank
Die Brigittenau hat Lärm-Hotspots, die das Wohnen ungesund machen und die Luft ist schlecht.
Der Lärm stammt vom Verkehr. Handelskai, Brigittenauer Lände und Adalbert Stifter Straße sind Verkehrshöllen mitten im Wohngebiet.
Hitzeinseln brauchen Schatten und Begrünung
Im Regierungsübereinkommen 2020 wurde vereinbart, dass 25.000 neue Bäume im Straßenraum, davon ca. 3.000 Bäume an neuen Standorten, gepflanzt werden.
Besonders in der Alt-Brigittenau zwischen Donaukanal, Nordwestbahnstraße, Augarten und Leipzigerstraße gibt es noch Straßenzüge mit wenigen Bäumen. Viele Straßen sind vollkommen baumlos (siehe Abbildung). In der Folge finden sich dort die Hitze-Hotspots des Bezirks (siehe Abbildung).
Bäume spenden nicht nur Schatten, sie kühlen die Umgebung unmittelbar und sofort ab, binden CO2. In Zeiten der Klimaerwärmung und zur Erreichung des Ziels „Klimaneutrales Wien bis 2040“ sind Baumpflanzungen in von Hitze besonders betroffenen Stadtgebieten das beste Mittel zur Verbesserung des Mikroklimas.
Stellen wir uns vor, wie es wäre, durch die Brigittenau zu gehen und nicht von lauten Autos umgeben zu sein, sondern von grünen Plätzen, Bäumen, Kunst und Ruhezonen. Wie es sich anfühlt, wenn wir den Verkehr entlasten, die Luftqualität verbessern und Hitzeinseln durch Schattenspender und Begrünung ersetzen.